Kunst der Verzauberung
Die Jubiläumsausgabe von Think Big!, dem Festival für junges Publikum in München, lädt zum Träumen ein und hält den Spiegel vor
Internationales Tanz-, Musiktheater- und Performance-Festival für junges Publikum
Künstler:innen aus der ganzen Welt zeigen ihre Stücke in der Schauburg und im schwere reiter, im HochX und in den Münchner Kammerspielen, in der Muffathalle, im Fat Cat, in Schulen und unter freiem Himmel. Die Performances erzählen vom Zusammenleben und vom Alleinsein, erfinden Welten und Geschichten, machen Mut und überschreiten Grenzen. Es sind Stücke, die mit dem jungen Publikum auf Augenhöhe sind, die künstlerisch herausragen und in der Begegnung mit den Zuschauer:innen grenzüberschreitend experimentieren. Gemeinsam ist ihnen die Erzählung über den Körper: Wer sich bewegt, braucht Platz, schafft sich Platz, und muss auch den anderen Platz machen, wenn man sich gemeinsam bewegt. Willkommen im Club Origami von Takeshi Matsumoto/Seven Circles, wo Makiko und Takeshi aus Papier eine Welt voller Wunder falten, in der die Phantasie tanzen darf. Die vier virtuosen Akrobat:innen der Gruppe Circumstances beweisen in „Exit“ in einem atemberaubenden Manöver zwischen drehbaren Wänden und schwingenden Türen, dass jeder Ausgang immer auch ein Eingang ist. Fang Yun Lo /Polymer DMT verknüpft in „Unsolved“ ihre Familiengeschichte in Taiwan mit existentiellen Fragen: Was ist Heimat? Wie entsteht ein Zuhause? Das Theater Marabu kommt als musikalischer Einsatztrupp auf den Elisabethmarkt, um endlich Ordnung zu schaffen – und gerät an ein mysteriöses Ding. Was ist da drin? Ceren Oran & Moving Borders erfinden in „Spiel im Spiel“ die Welt neu, genau wie sie ihre kleinen Zuschauer:innen täglich erleben. Theater einmal aus einer anderen Perspektive, nämlich im Liegen: Jasmine Morand verzaubert das Publikum in der Muffathalle mit einem phantastischen Körper-Kaleidoskop auf sehr entspannte Weise. Ugo Dehaes hat mithilfe eines speziell entwickelten Computerprogramms ein Duett für David Framba und einen dreiarmigen Roboter choreografiert. In „Hush“ erzählen De Dansers in einem Tanzkonzert von Aufmerksamkeit und Hingabe – wenn man die Welt (er)tragen will, hilft es, nicht allein zu sein. In „Out oft he Box“ von The 100Hands steht ein Raum auf dem Elisabethmarkt: Gehege, Gefängnis, Schutzraum oder Spielplatz? Oder die Schachtel im Kopf? In Rotem Weissmans „Prisma“ taucht ein wuscheliges Wesen auf, von dem man nicht genau sagen kann, wo oben und unten ist, ob es eher Pflanze oder Tier oder irgendetwas dazwischen sein will. Alles eine Frage der Perspektive! „Esther“ von Reut Shemesh zeigt, wie Jugendliche versuchen, ein Gleichgewicht zwischen Konformität und Individualität zu finden. Und Paula Rosolen/Haptic Hide bringt mit „Beat by Bits” auf dem ehrwürdigen Marienplatz die Menschen zusammen, im wahren, echten, verbindenden Spirit des Techno.
Mit internationalen und lokalen Gästen findet Wissensaustausch und Vernetzung in Fachtagen statt. Das Symposium „Tanz von Anfang an“ startet schon am 4. Juli und widmet sich dem Feld der künstlerischen Bildung bereits für die Allerkleinsten. Ein Lehrerinfotag und Workshops für Jugendliche, Tanz- und Theaterprofis und Studierende ergänzen das vielfältige Programm.
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