Regensburg, 22/04/2021
Die Premiere von „Sand“ vor über einem Jahr und ein Auftritt Ende Oktober 2020. Ganze zwei Vorstellungen konnte die Tanzkompanie seit Beginn der Pandemie vor Publikum geben, ansonsten war und ist bis heute Schicht im Schacht. Eine ernüchternde, auf persönlicher Ebene vielleicht sogar beängstigende Bilanz für zehn Tänzerinnen und Tänzer, einen Chefchoreografen, den Ballettmeister und die Trainingsrepetitorin. Das sind die Theaterleute, die direkt in der Tanzsparte des Stadttheaters verankert sind.
Nun sind auch alle anderen Kulturschaffenden seit über einem Jahr in ihrer Arbeit blockiert. Alle haben mit den teils fatalen Auswirkungen eines faktischen Berufsverbotes zu kämpfen – finanziell, psychisch, beruflich, auch weil viele nur noch eingeschränkt zum Üben kommen, und natürlich persönlich. Für professionelle Tänzer*inen birgt das Ausgebremstsein jedoch eine zusätzliche Belastung. Durch den kurzen Zeitraum ihrer beruflichen Karriere, überwiegend stehen sie 15 bis 20 Jahre auf der Bühne, fällt durch die Schließungen fast ein Zehntel ihrer beruflichen Karriere weg. Freiberufliche Tänzer*innen müssen zudem um ihre Existenz bangen, für die an Theatern Engagierten ist immerhin der Lebensunterhalt gesichert. Manchmal können sie auch, wie jetzt die Regensburger Kompanie mit ihrem Leiter Georg Reischl für ein neues Projekt planen und proben.
Für den Sommer sind vom Theater wieder Openair-Veranstaltungen vorgesehen. Eine ist „Summertime“, ein Tanzstück nach dem Thema der vier Jahreszeiten von Antonio Vivaldi. Tanzchef Reischl hat es zusammen mit Alessio Burani konzipiert. Musikalisch setzen die beiden Choreografen auf eine Rekomposition des berühmtesten aller Vivaldi-Werke durch den britischen Komponisten Max Richter, die dieser mit dem Violinstar Daniel Hope geschaffen hat. Dazwischen eingestreut kommt aber noch ein anderes Musikstück zum Einsatz, „Summertime“ aus der Oper „Porgy and Bess“ von Ira Gershwin. Verschiedene Versionen dieses meistgecoverten Songs der Musikgeschichte werden „zwischen die Musik Richters eingeflochten“ und geben dem Tanzstück den Namen. Reischl wird die beiden kühlen Jahreszeiten Herbst und Winter, Burani – der als Mitglied der Kompanie auch tanzt – das Frühjahr und den Sommer in getanzte Bilder umsetzen.
„Ich wünsche mir“, seufzt Reischl mit kaum verhaltener Besorgnis in der Stimme, „dass Summertime ein kleiner tänzerischer Lichtblick wird, dass wir auf irgendeine Art in dieser Spielzeit noch vors Publikum kommen.“ Burani, der schon seit einigen Jahren immer wieder für die Regensburger Kompanie choreografiert hat, ist durch die Corona-Beschränkungen zweifach ausgebremst worden. Er sollte auch die „Orestie“ von Aischylos choreografisch bearbeiten – und wurde abgesagt. Halb fertig ist auch „Mozart Mozart“, nach Musik von Johann Amadeus, „auf Eis gelegt worden“, beschreibt Reischl frustrierte Erfahrungen des vergangenen Jahres. Er selbst sei mit seinem Ehrgeiz ebenfalls ausgebremst worden, war aber dann ab Herbst ständig gefordert sich „pragmatische Lösungen auszudenken“. Er machte sich Gedanken, wie man im Kopf fit bleiben kann, wie die Tänzer*innen trainieren können, um die Beweglichkeit und Kräfte zu behalten, wie der Ziellosigkeit etwas entgegengesetzt werden könne.
Ab Januar haben die Tänzer*innen wieder dreimal in der Woche Training, in kleinen Gruppen und mit wöchentlich mehrmaligem Testen. Damit ist es nunmehr auch möglich, „dass Paare tanzen und sich berühren dürfen“. Bei den Trainings und den jetzt angelaufenen Proben werde dennoch streng darauf geachtet, „dass nicht zu viele Leute aufeinander treffen“. Den Mitgliedern seiner Tanzkompanie bescheinigt Reischl, sich „unter den widrigen Bedingungen wirklich tapfer zu schlagen“. Die meisten von ihnen würden kaum jemand kennen in der Stadt. Zudem konnten sie seit mehr als einem Jahr kein einziges Mal ihre Familien besuchen. Er selbst habe aus Verantwortung „erstmals Weihnachten nicht in Salzburg verbracht“.
Am 9. März 2020 und nochmals einmalig am 31. Oktober 2020 ist die Tanzkompanie zuletzt vor Publikum aufgetreten – umso mehr freuen sich Chefchoreograf Georg Reischl und Tänzer und Choreograf Alessio Burani, das Publikum im Ostpark mit ihrer Kreation „Summertime!“ überraschen zu dürfen (Premiere am 24. Juni 2021). Zur Musik von Max Richter (Re-Komposition der „Vier Jahreszeiten“) und unterschiedlichen Interpretationen von George Gershwins „Summertime“ wird ein heiterer Tanzabend voll Leichtigkeit zu erleben sein. Zeitgenössischer Tanz in Duetten, Soli und Gruppen, der die Musik zelebriert und inmitten der Natur die vier Jahreszeiten feiert.
Nun sind auch alle anderen Kulturschaffenden seit über einem Jahr in ihrer Arbeit blockiert. Alle haben mit den teils fatalen Auswirkungen eines faktischen Berufsverbotes zu kämpfen – finanziell, psychisch, beruflich, auch weil viele nur noch eingeschränkt zum Üben kommen, und natürlich persönlich. Für professionelle Tänzer*inen birgt das Ausgebremstsein jedoch eine zusätzliche Belastung. Durch den kurzen Zeitraum ihrer beruflichen Karriere, überwiegend stehen sie 15 bis 20 Jahre auf der Bühne, fällt durch die Schließungen fast ein Zehntel ihrer beruflichen Karriere weg. Freiberufliche Tänzer*innen müssen zudem um ihre Existenz bangen, für die an Theatern Engagierten ist immerhin der Lebensunterhalt gesichert. Manchmal können sie auch, wie jetzt die Regensburger Kompanie mit ihrem Leiter Georg Reischl für ein neues Projekt planen und proben.
Für den Sommer sind vom Theater wieder Openair-Veranstaltungen vorgesehen. Eine ist „Summertime“, ein Tanzstück nach dem Thema der vier Jahreszeiten von Antonio Vivaldi. Tanzchef Reischl hat es zusammen mit Alessio Burani konzipiert. Musikalisch setzen die beiden Choreografen auf eine Rekomposition des berühmtesten aller Vivaldi-Werke durch den britischen Komponisten Max Richter, die dieser mit dem Violinstar Daniel Hope geschaffen hat. Dazwischen eingestreut kommt aber noch ein anderes Musikstück zum Einsatz, „Summertime“ aus der Oper „Porgy and Bess“ von Ira Gershwin. Verschiedene Versionen dieses meistgecoverten Songs der Musikgeschichte werden „zwischen die Musik Richters eingeflochten“ und geben dem Tanzstück den Namen. Reischl wird die beiden kühlen Jahreszeiten Herbst und Winter, Burani – der als Mitglied der Kompanie auch tanzt – das Frühjahr und den Sommer in getanzte Bilder umsetzen.
„Ich wünsche mir“, seufzt Reischl mit kaum verhaltener Besorgnis in der Stimme, „dass Summertime ein kleiner tänzerischer Lichtblick wird, dass wir auf irgendeine Art in dieser Spielzeit noch vors Publikum kommen.“ Burani, der schon seit einigen Jahren immer wieder für die Regensburger Kompanie choreografiert hat, ist durch die Corona-Beschränkungen zweifach ausgebremst worden. Er sollte auch die „Orestie“ von Aischylos choreografisch bearbeiten – und wurde abgesagt. Halb fertig ist auch „Mozart Mozart“, nach Musik von Johann Amadeus, „auf Eis gelegt worden“, beschreibt Reischl frustrierte Erfahrungen des vergangenen Jahres. Er selbst sei mit seinem Ehrgeiz ebenfalls ausgebremst worden, war aber dann ab Herbst ständig gefordert sich „pragmatische Lösungen auszudenken“. Er machte sich Gedanken, wie man im Kopf fit bleiben kann, wie die Tänzer*innen trainieren können, um die Beweglichkeit und Kräfte zu behalten, wie der Ziellosigkeit etwas entgegengesetzt werden könne.
Ab Januar haben die Tänzer*innen wieder dreimal in der Woche Training, in kleinen Gruppen und mit wöchentlich mehrmaligem Testen. Damit ist es nunmehr auch möglich, „dass Paare tanzen und sich berühren dürfen“. Bei den Trainings und den jetzt angelaufenen Proben werde dennoch streng darauf geachtet, „dass nicht zu viele Leute aufeinander treffen“. Den Mitgliedern seiner Tanzkompanie bescheinigt Reischl, sich „unter den widrigen Bedingungen wirklich tapfer zu schlagen“. Die meisten von ihnen würden kaum jemand kennen in der Stadt. Zudem konnten sie seit mehr als einem Jahr kein einziges Mal ihre Familien besuchen. Er selbst habe aus Verantwortung „erstmals Weihnachten nicht in Salzburg verbracht“.
Am 9. März 2020 und nochmals einmalig am 31. Oktober 2020 ist die Tanzkompanie zuletzt vor Publikum aufgetreten – umso mehr freuen sich Chefchoreograf Georg Reischl und Tänzer und Choreograf Alessio Burani, das Publikum im Ostpark mit ihrer Kreation „Summertime!“ überraschen zu dürfen (Premiere am 24. Juni 2021). Zur Musik von Max Richter (Re-Komposition der „Vier Jahreszeiten“) und unterschiedlichen Interpretationen von George Gershwins „Summertime“ wird ein heiterer Tanzabend voll Leichtigkeit zu erleben sein. Zeitgenössischer Tanz in Duetten, Soli und Gruppen, der die Musik zelebriert und inmitten der Natur die vier Jahreszeiten feiert.
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