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München
TANZ HAT VIELE GESICHTER
"Open Campus 1" beim Festival Junger Tanz München
Zum 10. Mal fand das Festival Junger Tanz München statt und lockte nicht nur junge Leute an, die sich dem zeitgenössischen Tanz verschrieben haben. Das hat seinen Grund, denn die schwedische Choreografin Jessica Iwanson, die vor 44 Jahren ihre Schule für zeitgenössischen Tanz in München gründete, ist in der Stadt wohlbekannt. Sie entwickelte ihre eigene Tanztechnik - der Curriculum enthält zahlreiche Elemente des Balletts, vor allem aber eine ausgefeilte Technik für die Arbeit an der Stange, verbunden mit dynamischen, fließenden Übungen für die Elastizität des Oberkörpers und Trainingseinheiten für eine komplexe Armführung.
Das Resultat dieser besonderen Technik mit der Kreativität zahlreicher Choreografen unterschiedlicher tänzerischer Herkunft konnte sich hier sehen lassen. Dabei spielte es keine Rolle, ob die angehenden Profis die Bühnenreife (Linie 1) erlangen oder eine tanzpädagogische Tanzausbildung (Linie 2) absolvieren wollen.
Die Bandbreite des "Open Campus 1" erstreckte sich von Modern über Jazz bis hin zu HipHop und Akrobatischem. Kein Wunder, Stefan Sixt, Leiter der Schule, war in den 1970er Jahren selbst ein erfolgreicher Skiakrobat.
Hervorzuheben ist Johannes Härtls Silentium mit seiner ganz eigenen Dynamik, dem Focus auf die Stille und einem ausbalancierten Spiel mit Licht und Schatten - "The Clan" - das an Familienfeste erinnerte und hier mit seinen Überzeichnungen zum Schmunzeln einlud. Begeistert vom Publikum aufgenommen wurden "All that Jazz I und II", bei denen trotz der flinken und koketten Bewegungen auch die schauspielerische Komponente zum Tragen kam. Daß im Rahmen des Faust-Festivals die Peer Gynt-Suite (Northern Faust) nicht fehlen durfte, versteht sich von selbst. Der Choreografin Minka-Marie Heiß gelang es, die Walpurgisnacht geistreich zu verfremden: Hexen wurden zu Trolle verwandelt und Griegs Originalmusik wurde um elektronische Klänge ergänzt und damit zu einer tänzerischen Einheit geformt. Mit "Everybody dance now" endete diese kurzweilige Reise durch die Welt des zeitgenössischen Tanzes.
Möge die Reise oder Aufbruch für Iwanson International in eine neue Zeit mit Härtl als künftigem Leiter der Schule, eine glückliche Fahrt aufnehmen. Die Voraussetzungen sind denkbar günstig.
Kommentare zu "Tanz hat viele Gesichter"
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