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Regensburg
MAGISCHES SPIEL MIT BILDERN
„Captured in motion“ von Thea Sosani bei den Regensburger Tanztagen
„Captured in motion“, in der Bewegung festgehalten, nennt Thea Sosani die Variation einer Choreografie, mit der sie und ihre Company im Kunstforum im Stadtpark reüssierten. Im Sommer hatten sie und das Ensemble damit im Historischen Museum den Kreuzgang und die Minoritenkirche tanzend erschlossen. Im Rahmen der Regensburger Tanztage passte es sich den räumlichen Gegebenheiten des Grafiksaals mit einem abgewandelten Konzept an. In dem architektonisch heiklen Raum waren an drei Seiten Bildtafeln mit Motiven der sommerlichen Tanzperformance aufgebaut. Gemacht hat sie der Regensburger Fotograf Hubert Lankes.
Den anfänglichen Ausstellungscharakter verloren die Bilder, als sie nach und nach in die aktuelle Performance mit einbezogen wurden. Ana Hauck, Tänzerin und Hohepriesterin mit feuerroten Haaren, bugsierte die beweglichen Tafeln in den Tanzraum und verknüpfte auf diese Weise das zweidimensionale Bild der Fotografie mit der Dreidimensionalität des realen Tanzes. Sie selbst tauchte wie aus einem magischen Spiegel hinter ihrem Bild auf, das sie mit einem Papagei, einem Stoffvogel, zeigt, der auch diesmal mit von der Partie war. In einzelnen Bildern verschmolzen die Tänzerinnen Ramona Reißaus und Julia Koderer, wie auch der beeindruckende Pasha Darouiche mit ihren eigenen Abbildern. Ein verblüffendes und schönes Spiel, das Spaß machte und die Wahrnehmung herausgeforderte.
Dennoch war die Performance im Kunstforum, im Unterschied zur Vorstellung in den musealen Sakralräumen, nur bedingt ein Erfolg. Zum einen boten die historisch und architektonisch komplett anders gelagerten Räume am Dachauplatz mehr realen und auch mehr imaginativen Raum. Dadurch war die Choreografie deutlich dynamischer, tänzerisch spannender und konnte sich ganz anders entfalten. Zudem boten sie mit anderen Licht- und Dunkeleffekten, Steinfiguren und unterschiedlichen Ebenen spielerisch und szenisch weitaus mehr Möglichkeiten. Im Kunstforum wirkte beispielsweise Hauck mit ihren gemessenen Schritten, mit denen sie das Machtinsignium Vogel/Papagei herum trug, manchmal fast wie eine Parodie. An anderer Stelle erschien ihr Auftritt wie das Zerrbild eines militärischen Vorgangs.
Die Tänzer selbst, allen voran der großartige Darouiche mit fliegendem Wams, waren mit Leidenschaft und Hingabe bei der Sache. In ihren Duetten und einer hinreißenden „Ménage-à-trois“ entwickelten sie spielerische Freude und eine sinnlich-packende Energie, die zweitweise den Raum zu weiten schien. Bis auf kleinere Ungenauigkeiten in der Synchronität überzeugte das Ensemble von der geräuschhaften Begrüßung in knisternden Plastikröcken bis zu den dramatischen Gruppenszenen. Bringt man noch die eigenen Erwartungen mit ins Spiel, ist „Captured in motion“ besser gelungen als vorab befürchtet. Dennoch ist der Eindruck eines lückenhaften Resultats entstanden, wobei der komische Vogel dabei kaum eine Rolle spielt.
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