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München
MÄRCHENHAFT
B&M Dance Company mit Heinz Manniegels Cinderella zu Gast im Münchner Künstlerhaus
Wer in die Welt des Märchens Cinderella eintauchen wollte, konnte am vergangenen Freitag im Münchner Künstlerhaus Heinz Manniegels neoklassizistsche Choreografie in mit dem Ensemble seiner Ballettakademie (B&M Dance Company) bewundern.
Für eine privat geführte, nicht durch öffentliche Gelder geförderte Junior-Kompanie sehr bemerkenswert: Die Musik schrieb Mark Pogolski, Komponist und Dozent an der Hochschule für Musik und Theater, eigens für die gemeinsame Produktion. Im Münchner Künstlerhaus spielte ein Projektensemble aus ausgewählten Musikstudenten der Hochschule unter seiner Leitung live. Ein großes Lob verdient Pogolskis neoklassizistische Komposition mit Anklängen auch an Barock- und Stub’nmusi sowie Jazz und Swing, der das präzise und inspirierend musizierende Ensemble und die B&M Dance Company zu einer beachtlichen Aufführung mitreißen konnte.
Heinz Manniegel, der sich eng an die Grimm’sche Vorlage gehalten hat, sieht in diesem Märchen vor allem eine Geschichte über das Erwachsenwerden und dass Ehrgeiz sowie Eifer schließlich doch zum verdienten Glück führen können.
In diesem bekannten Märchen geht es um die hübsche Cinderella oder auch Aschenputtel, die von ihrer Stiefmutter, den Stiefschwestern schikaniert und gedemütigt wird und schließlich auf einem Ball ihren Prinzen trifft, den sie heiratet – sehr zum Ärger der Stiefmutter und ihrer Stiefschwestern.
Nicht allein der Stoff war es, der das Publikum so zahlreich anlockte. Vor allem die tänzerische Umsetzung konnte sich sehen lassen: Hohe Sprünge oder kleine schnelle Schritte meisterte das Ensemble gewohnt professionell. So wurde uns plastisch vor Augen geführt, wohin Ehrgeiz und Eifer auch hier auf dieser Bühne führen konnte: Technische Präzision, Fantasie und schauspielerische Leistung fügten sich zu einem beeindruckenden Gesamtbild zusammen.
Besonders zu nennen wären da die bösartige, egoistische, herrische Stiefmutter (Ada Ramzews) und die beiden neidzerfressenen Stiefschwestern (Céline Felsen, Julia Ashton), die mit ihren anspruchsvollen Partien nicht nur tänzerisch, sondern auch schauspielerisch überzeugten. Auch die vier Vögel (Mio Hashimoto, Mai Saito, Yuno Ishizaki, Yukino Surikabe), die Cinderella immer zur Seite standen, beherrschten ihre Partien. Herausragend war die B&M Junior-Tänzerin Kiko Noguchi in ihrer Interpretation der Hauptrolle der Cinderella. Technisch brillant und sensibel – von modern bis klassisch - stellte die Protagonistin ihre künstlerischen Qualitäten unter Beweis und bildete mit Ilya Shcherbakov als Prinzen ein perfektes Tanzpaar.
Nicht nur die großen Pas de Deux wurden vom Publikum zu Recht honoriert, auch die Ensembleszenen wie der Barocktanz auf dem Ball und die humorvolle Schuhanprobe am Schluss des Abends haben die Zuschauer, Groß und Klein, begeistert.
Außerdem haben sicherlich die Kostüme zum Erfolg der Aufführung beigetragen. Dagmar Schrade (Kostüme) entwarf für Cinderella ein makellos weißes Kleid im Kontrast zum sackmäßig und trist geschnittenen Arbeitskleid. Wohlüberlegt kostümiert war das ‚Intrigantentrio‘ (Stiefmutter und Stiefschwestern) mit ihren schillernden Kleidern im jeweils ähnlichen Farbton.
Hochachtung für diese von einer Ballettschule privat auf die Beine gestellte Gesamtleistung!
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