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München
EIN SCHULTANZPROJEKT GEHT IN DEN ÖFFENTLICHEN RAUM
Premiere von „Heinrich tanzt…! – Vogelfrei“
Von Alina Lauer und Janett Metzger
Wie jedes Jahr in den letzten Tagen des Schuljahres feierte mit „Heinrich tanzt…! – Vogelfrei“ ein weiteres Stück der Serie des CAMPUS Bayerisches Staatsballett und Tanz und Schule e.V. Premiere. An der nunmehr vierten Ausgabe des Jugendtanzprojekts nahmen über 100 SchülerInnen der achten Jahrgangsstufe des Heinrich-Heine-Gymnasiums in Neuperlach teil. Unter der Leitung eines 11-köpfigen Teams, das sich aus professionellen Münchener ChoreografInnen, TänzerInnen und MusikerInnen zusammensetzte, tauschten sie für drei Wochen das Klassenzimmer gegen den Probensaal und erarbeiteten gemeinsam eine Tanzperformance.
Erstmals in der Geschichte von „Heinrich tanzt…!“ – und auch seinem Vorgänger-Projekt „Anna tanzt…!“ – fand die Aufführung außerhalb einer Theaterbühne statt. Die SchülerInnen holten ihr Publikum zu sich auf das weitläufige Schulgelände am Münchner Stadtrand und setzten einzelne Orte und Wege in Szene.
Die Zuschauer wurden durch kleine, verschiedenfarbige Punkte fünf Gruppen zugeteilt und über das Gelände geführt, um sich – wie Zugvögel – an einzelnen Orten niederzulassen, kurz dort zu verweilen und sie für sich zu entdecken. Das Geführtwerden geschah einerseits durch direkte Anweisungen, andererseits durch die schwarmartigen Ortswechsel der PerformerInnen.
Mit ihren „TanzDingen“ ermöglichten die AchtklässlerInnen einen ganz neuen Blick auf Sportgelände, Aula, Klassenzimmer und Co., der so manche MitschülerInnen und LehrerInnen im Publikum überrascht haben dürfte. Die Vielfalt der Schauplätze spiegelte sich auch in den Musik- und Tanzstilen wider, die von Breakdance bis zu Modern reichten.
So setzte beispielsweise Martina La Ragione den Vorplatz eines Chemieübungsraums, die Fenster und zwei Tischtennisplatten mit einer humoristischen, spielerischen und grotesken Choreografie gekonnt in Szene. Besonders an dieser Etappe konnte man die Verflechtung von Innen und Außen erfahren und eine spezielle Atmosphäre und Räumlichkeit wahrnehmen. Das Können als auch das Nicht-Können der SchülerInnen wurde zum produktiven Material der Performance. Nicht ganz so gut gelang dies Aloun Phetnoi, der die Bespielung des Bereichs vor der Turnhalle mit seiner Hip-Hop- und Breakdancechoreografie so konzipierte, dass sie eher an einen "Showact" bei einem Straßenfest erinnerte. Kleine Schrittfehler, mangelnde Präsenz und Ausstrahlung sowie Unkonzentriertheiten fielen deshalb als solche auf, wodurch die jugendlichen Laien choreografisch weniger gut als in anderen Szenen beschützt wurden.
Insgesamt ist zu sagen, dass die künstlerische Auseinandersetzung mit und die Bespielung des öffentlichen Raums den Schülern und Zuschauern eine besondere Neuerfahrung einer gewohnten Umgebung ermöglichte. Die letzte Station der etwa eineinhalb-stündigen Reise war der Pausenhof, auf dem sich alle zur großen Abschlusschoreografie, die auf verschiedene Punkte des Hofes verteilt war, trafen.
Kommentare zu "Ein Schultanzprojekt geht in den öffentlichen Raum"
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