HOMEPAGE
München
WECHSEL VON GYMNASTISCHEM DRILL UND FREIER EXALTIERTER KÖRPERAKTION
Vorstellung der Ballettakademie/Hochschule für Musik und Theater München im Prinzregententheater
Eine Bühne voller junger tanzhungriger Ballettstudenten – und euphorischer Applaus ist garantiert. So jetzt bei der Vorstellung der Ballettakademie/Hochschule für Musik und Theater München im Prinzregententheater. Es ist erst das zweite Mal, dass sich die Akademie ein solch großes Haus leisten kann. Die Mittel der Heinz-Bosl-Stiftung, die früher (in den „Bosl“-Ballettmatineen) der Akademie-Präsentation zugute kamen, sind jetzt für die Junior-Compagnie reserviert. Kämpferisch-direkt warb der Ballettakademie-Leiter Jan Broeckx um private Unterstützung und bedankte sich bei den bisherigen Sponsoren.
Dass hier eine Spende gut angelegt ist, bewies das diesmal choreografisch schon weit substanziellere Programm. In vier Klassiker-Nummern und dem spielerisch fließenden Neoklassik-Pas-de-deux von Pädagoge Kirill Melnikov hat man Hoffungsträger ausgemacht. Unter anderen: Moon Sun Yoon als bühnenreife „Sylphide“, Partner Florent Operto als sprungsicheren Bournonville-Spezialisten, Kristina Moser als spitzenfeste „Puppenfee“, Ali Ayaz Urata als glutvollen Charaktertänzer. Vielversprechend im lyrischen und Prinzenfach: Anna-Lena Uth und Qingbin Meng. Dieser Pflicht-Klassik-Teil müsste etwas kürzer sein.
Nach der Pause fährt unsere leicht erlahmte Aufmerksamkeit wieder hoch, bei den hinreißenden und auch so getanzten chassidischen und russischen Nationaltänzen von Pädagoge Dimitri Sokolov-Katunin. Und Modern-Dance-Lehrer David Russo hat in „Träume einer Holzpuppe“ die Ballett-Zwergerl und ältere Studenten zwischen Purzelbaum, live gesungenem Popsong und Pinocchio-Bewegungen zu einem atmosphärischen Märchen-Tanztheater zusammengeführt. Das i-Tüpferl des Abends ist sein Stück „Der sechste Sinn“. Ein Flash-Mob! Zu klangvollen treibenden Rhythmen formt sich das Gewusel der dreißig Tänzer/innen jetzt zu parallelen Reihen, dann zur synchronen Kampfsport-Truppe. Und in den Wechsel von gymnastischem Drill und freier exaltierter Körperaktion mischt sich, blendend getimt, die klare Stimme von Theater-der-Jugend-Schauspieler Thorsten Krohn mit einem Text über das komplexe Zusammenspiel von Geist und Körper. – Die im Januar verstorbene Konstanze Vernon hat mit ihren „Bosl“-Ballettmatineen die Messlatte in puncto Technik, Stil und Ästhetik hoch angelegt. Wenn die Akademie so weiter arbeitet – hoffentlich gefördert von mehr Tanzfreunden –, kann sie dieses Niveau erreichen.
Kommentare zu "Wechsel von gymnastischem Drill und freier ex ..."
Bitte melden Sie sich an, um zu kommentieren: Login | Registrierung
AKTUELLE NEWS
SCHWABINGER KUNSTPREIS 2023 GEHT AN FOKUS TANZ | TANZ UND SCHULE E.V.
23 wird der Verein FOKUS TANZ I Tanz und Schule e.V. 18 Jahre alt. Und pünktlich zur Volljährigkeit darf sich das Team um Simone Schulte-Aladağ und Anja Brixle über den Schwabinger Kunstpreis freuen.
Veröffentlicht am 05.05.2023, von Pressetext
»HIER=JETZT« -PUBLIKUMSPREIS AN COLA HO LOK YEE
Mit vier ausverkauften Vorstellungen ging am Sonntag Abend die Plattform für zeitgenössischen Tanz »HIER=JETZT«, die vom 13. bis 16. April im schwere reiter stattfand, zu Ende.
Veröffentlicht am 24.04.2023, von Pressetext
EIN TANZHAUS FÜR MÜNCHEN?
Der Bayerische Landesverband für zeitgenössischen Tanz stellt Ergebnisse vor
Veröffentlicht am 16.03.2022, von tanznetz.de Redaktion
LEUTE AKTUELL
KUNST FINDET (AUCH) AUF DER STRAßE STATT
Porträt von Wagner Moreira, Leiter der Sparte Tanz und Chefchoreograf am Theater Regensburg
Veröffentlicht am 21.09.2022, von Michael Scheiner
IGOR ZELENSKY GEHT
Mit Wirkung des 4. April 2022 tritt Igor Zelensky als Ballettdirektor des Bayerischen Staatsballetts zurück.
Veröffentlicht am 04.04.2022, von Pressetext
JULIA MARIA KOCH GEWINNT AUSSCHREIBUNG FÜR TANZLABOR-RESIDENZ IM ROXY
Die Berliner Choreografin setzt sich mit der Uraufführung ihres Stücks „EDEN“ beim Tanzfestival „Ulm Moves!“ durch
Veröffentlicht am 01.04.2022, von tanznetz.de Redaktion