HOMEPAGE
München
DIE WIRKUNG REPETITIVER BEWEGUNGEN
„Monument“ von Stephan Herwig im Schwere Reiter in München
Freitagabend im Schweren Reiter. Sitzkissen und nur einige wenige Hocker sind auf dem Boden verteilt. Schnell sucht sich jeder seinen Platz, es bilden sich vier große Menschenklumpen. Die drei Tänzer, Anna Fontanet, Maxwell McCarthy und Mathias Schwarz, rutschen und schlittern zu durchdringender Musik aus den freien Bereichen zwischen diesen Klumpen in die Mitte. Sie verharren in insektenartigen Formationen. Ihre Bewegungen sind schwarz und weiß wie ihre Kleidung.
Nächstes Kapitel: Schauen und Warten. Was treiben die anderen? Kann ich ich sein? Wer bin ich überhaupt? In sich immer wiederholenden Bewegungen wird eben diesen Fragen nachgegangen. Sie bilden eine Gruppe, ein Knäuel, um die gemeinschaftlichen Bewegungen und Einflüsse des jeweiligen Gegenübers zu erfühlen und zu ertasten. Sich fallen lassen, auffangen und als Dreiergespann agieren. Bis im letzten Kapitel Anna und Mathias im Publikum sitzen und Maxwell alleine auf der Bühne steht und ein Solo tanzt. Ein Monument will er erschaffen, da er sich gefunden hat im Raum und dies manifestieren will.
Der laute, schnelle und von tollen Beats untermalte Einstieg kann nicht durchgängig gehalten werden. „Monument“ weist Längen auf, die sich nicht als für das Stück relevant ergründen lassen. Auch sind die einzelnen Tanzeinlagen teilweise zu lang und verlieren an Dramatik. Einzig Maxwells Tanz benötigt diese Länge, um sich entfalten und wirken zu können. Die Repetition offenbart seine Körperbeherrschung. Ein Monument wurde leider nicht erschaffen, allerdings ein Abend, an dem wir etwas über die Zusammenarbeit von Tänzern und über die Wirkung repetitiver Bewegungen lernen.
Kommentare zu "Die Wirkung repetitiver Bewegungen"
Bitte melden Sie sich an, um zu kommentieren: Login | Registrierung
AKTUELLE NEWS
BERATUNGSSTELLEN FÜR TANZ UND THEATER
Das Kulturreferat der Stadt Münchenfinanziert auch 2018/2019 wieder zwei Beratungsbüros für die freie Tanz- und Theaterszene.
Veröffentlicht am 26.02.2018, von Pressetext
TANZSTELLE R ERFINDET SICH MIT RIVERS NEU
„Life goes up and down“ lautet der Slogan, mit dem die Tanzstelle R in Regensburg ab sofort auf ihr neues Projekt aufmerksam macht
Veröffentlicht am 22.02.2018, von Pressetext
"ENTFREMDUNG"
Kurzfilm mit Tänzerinnen vom Bayerischen Staatsballett II
Veröffentlicht am 14.11.2017, von tanznetz.de Redaktion
LEUTE AKTUELL
SPRECHENDE SCHULTERN, SCHREIENDE ELLBOGEN UND FLÜSTERNDE KNIE
Interview mit Wayne McGregor: Neuer Ballettabend am Bayerischen Staatsballett
Veröffentlicht am 15.04.2018, von Vesna Mlakar
FLUSSGESCHICHTEN
Ein Interview mit Alexandra Karabelas, Katrin Hofreiter und Vera Ondrasikova
Veröffentlicht am 05.03.2018, von Miriam Althammer
ARBEITEN WIE EIN KRAFTWERK
Goyo Montero im Gespräch
Veröffentlicht am 01.12.2017, von Alexandra Karabelas